Venenerkrankungen

Behandlung der Krampfadern

Krampfadern in den Beinen sind häufig Ursache von schweren, müden und schmerzenden Beinen am Abend, von Wassereinlagerungen (Ödemen), von Hautveränderungen wie Ekzemen, Thrombosen und Lungenembolien oder im Endstadium von „offenen Beinen“. Daher sollten Krampfadern nach ausführlicher Diagnostik zur Vermeidung dieser Komplikationen im Vorwege entfernt werden – auch wenn die meisten Betroffenen dabei nur an ein Schönheitsproblem denken.

 

Die Behandlung der Krampfadern hat sich seit Beginn des neuen Jahrtausends dramatisch weiterentwickelt. Das herkömmliche Herausziehen der Venen („Stripping-Verfahren“) ist durch schonende, wenig traumatisierende Verfahren ergänzt worden.

Dazu zählen vor allem die technisch hochentwickelten Katheter-Verfahren, die mit Hilfe von Wärme die funktionsuntüchtigen Venen verschließen. In unserer gefäßchirurgischen Abteilung (Leitender Arzt: Dr. med. Roger Loose) werden neben dem herkömmlichen „Stripping-Verfahren“ routinemäßig das Laserverfahren mit dem neuentwickelten Radiallaserkatheter (EVLT radial) sowie das sogenannte Radiowellen-/Radiofrequenzverfahren (Venefit/ früher: VNUS Closure Fast) zum Einsatz gebracht. Nach der Behandlung vernarben die verschlossenen Gefäße. Zusätzlich werden in Einzelfällen Verbindungsvenen (sog. Perforansvenen) bzw. störende Seitenastvarizen (die oft äußerlich sichtbar als störend empfundenen Krampfadern) entweder chirurgisch verschlossen bzw. entfernt oder weniger traumatisierend durch eine nachträgliche Verödungstherapie verschlossen. Durch Ausschaltung der funktionsuntüchtigen Beinvenen kann das Blut über gesunde Venen wieder zurück zum rechten Herzen und dem Lungenkreislauf gelangen und entlastet so das Bein.

 

Die Eingriffe mit den minimalinvasiven Techniken (Laser, Radiofrequenz) können im Gegenteil zum Stripping-Verfahren auch in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Dabei wird wie im Bereich der plastischen Chirurgie beim Fettabsaugen eine Flüssigkeit mit dem gelösten örtlichen Betäubungsmittel um die zu behandelnde Krampfader verteilt. Ein beim Stripping-Verfahren üblicher Leistenschnitt ist nicht mehr notwendig. Moderne Wundverschlussmaßnahmen sorgen für eine kosmetisch unauffällige Narbenheilung, ohne dass später Nahtmaterial gezogen werden muss. Nach dem Eingriff können und sollen Sie sofort wieder laufen und dürfen gleich nach dem Eingriff nach Hause. Eine anschließende Kompressionsbehandlung wird für max. 10 Tage empfohlen, im Gegensatz zur herkömmlichen Stripping-Operation, bei der für 6-12 Wochen Kompressionsstrümpfe zur Nachbehandlung vorgesehen sind.

 

Sowohl das Laserverfahren als auch die Radiofrequenztherapie werden bereits von einem Großteil der gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen. Gerne geben unsere ärztlichen Mitarbeiter Auskunft, ob Ihre Krankenkasse ebenfalls Verträge zur Kostenübernahme dieser Leistungen abgeschlossen hat.

 

Der Venenkleber (VenaSealTM) : Über einen hochentwickelten Spezialkatheter wird ein biologisch verträglicher Gewebekleber in die betroffene Krampfader eingebracht, der an Ort und Stelle ähnlich wie der Schaum, der beim Hausbau verwendet wird, reagiert und das Gefäß verschließt. Auch bei diesem Verfahren wird das derart ausgeschaltete Gefäß vom Körper über mehrere Monate umgewandelt und abgebaut.

Infomaterial zur Lasertherapie
Infomaterial zur Lasertherapie

Die Schaumsklerosierung als ambulantes Verfahren ist ebenfalls eine schonende Alternative zur operativen Entfernung von Krampfadern. Sie erfordert keine Anästhesie und verursacht daher weder einen Arbeitsausfall, noch eine Beeinträchtigung der gewohnten Lebensweise oder eine Unterbrechung sportlicher Aktivitäten.

Bei der Schaumsklerosierung wird über eine dünne Kanüle ein Medikament in Form eines Mikroschaumes in die Krampfader gespritzt. Der Schaum benötigt nur wenige Minuten Kontaktzeit, um an der Venenwand seine Wirkung zu tun, danach löst er sich auf, wird resorbiert und ausgeschieden. Anschließend bekommen Sie in der Regel einen speziellen Kompressionsstrumpf mit einem besonders guten Druckverhalten angezogen. Sie gehen 30 Minuten spazieren und können dann wieder Ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen.

 

Der nachhaltige Erfolg der duplexgesteuerten Schaumsklerosierung ist im Ergebnis vergleichbar mit einer Operation. Auch bei dieser Methode sind nach ein bis zwei Jahren noch 80–90% der behandelten Venen permanent verschlossen.

Infomaterial zur Schaumsklerosierung
Infomaterial zur Schaumsklerosierung